Burgen und Bisons

Länge: 61.0 km
Schwierigkeitsgrad: mittelschwere Tour
Harzer Wandernadel: 5 Stempel
geeignet für:
Mountainbike

Wer Abwechslung sucht und sich dabei auch ein wenig sportlich betätigen will, ist bei dieser Tour genau richtig. Man besucht geschichtsträchtige Burgen, umrahmt von einer wunderschönen Landschaft. Wem das noch nicht lebendig genug ist, der kann im Wildpark Stangerode die größte Bisonherde Deutschlands bestaunen. Die Tour führt direkt am Gehege vorbei. Fahrtechnisch ist die Tour einfach zu meistern. Durch die Länge sollte man jedoch auch ein wenig mitarbeiten und nicht dem Motor die ganze Arbeit überlassen. Wenn man in den flachen Teilstrecken mit niedriger Unterstützung radelt und sich den Akku für die Anstiege aufspart, kommt man gut mit einer Akkuladung durch die Tour.

Streckenverlauf

Die Tour startet direkt an unserem Büro an der Kuckucksuhr Gernrode, von hier aus geht es über den Fürstenweg Richtung Ballenstedt. Alternativ kann man auch die alte Bahntrasse nach Ballenstedt nehmen, diese wurde 2019 zu einem tollen Radweg ausgebaut. Für Mountainbikes ist aber der Fürstenweg reizvoller. Und mal ehrlich, Fürstenweg klingt auch standesgemäßer, oder? 🙂 Auf unserem Weg kommen wir an der Roseburg vorbei. Die Burg ist allerdings nicht so geschichtsträchtig, wie man vermuten könnte. Die Parkanlage wurde nach mittelalterlichen Vorbild neu errichtet und erst 1925 fertiggestellt. Wer sich den Park anschauen möchte, muss die Route kurz verlassen. Der entsprechende Abzweig kommt bereits ca. 2,5 km nach dem Tourstart. Die Roseburg liegt allerdings auch nur etwa 100 Meter neben der Strecke, es ist also kein großer Umweg.

Wir folgen dem Fürstenweg weiter und kommen direkt zum Schloßpark Ballenstedt. Der Park ist wirklich beeindruckend schön und sehr groß. Da wir auf unserer Tour noch viel vor haben, geht es direkt auf dem kürzesten Weg durch den Park. Vielleicht bekommt aber der ein oder andere Lust, den Park auf einer späteren Tour genauer zu erkunden. Es lohnt sich.

Nachdem wir den Park verlassen haben, fahren wir ein kurzes Stück Strasse. Es geht oberhalb von Ballenstedt immer an der Waldkante entlang. Am Ende vom Ballenstedter Ortsteil Opperode biegen wir auf den Radweg nach Meisdorf ab. Wir durchqueren den Ort und folgen kurz einer wenig befahrenen Landstraße. Auf einer Anhöhe biegen wir links auf den Feldweg zur Konradsburg ab. Ein Abstecher zur Burg ist auf der Tour fest eingeplant.  Auf der Konradsburg finden regelmäßig Veranstaltungen und Konzerte statt. Ein Förderverein kümmert sich liebevoll um den Erhalt und die Belebung der Burganlage. Die Ersterwähnung der Burg erfolgte im Jahr 1021. Allerdings stammen die heutigen Gebäude größtenteils aus dem 18. und 19 Jahrhundert. Die Konradsburg ähnelt heute mehr einem Gutshof, burgtypische Wehranlagen findet man hier nicht.

Wir haben noch zwei Burgen vor uns, also treten wir auch bald wieder in die Pedale Richtung Endorf. In Endorf gibt es eine historische Turmwindmühe. Wer sich diese anschauen möchte, kann kurz von der Route abweichen. Man kann die Mühle aus der Ferne schon gut sehen. Wenn die Route links nach Endorf abbiegt fährt man einfach geradeaus weiter zur Mühle. Man muss anschließend ein kurzes Stück Landstraße zurück nach Endorf fahren und schon ist man wieder auf der Tour.

Von Endorf aus geht es weiter nach Harkerode. Auf der Strecke wurde nicht an grobem Schotter gespart, es scheint eine reiche Gegend zu sein. 🙂 Man muss hier ein wenig vorsichtig fahren, aber dank unserer grobstolligen Mountainbike Reifen kommt man gut durch. Für ein Trekkingbike wäre dieser Teilabschnitt nicht geeignet. In Harkerode kommt man an einem alten Bierkeller mit der in Stein gehauenen Inschrift “In Bier ist Kraft” vorbei. Mir als Hobbybrauer und Bierliebhaber war das schon lange klar, aber es ist schön es auch einmal schriftlich zu bekommen. Wir sind ein kurzes Stück in den Keller eingestiegen. Aber die Ausleuchtung mit unseren Handys war sehr schwach, so dass wir am zweiten Tor (das nicht verschlossen war) zurückgegangen sind. Vielleicht seid ihr mutiger. 😀

Burgruine Arnstein Wir fahren weiter durch Harkerode und folgen einem Pfad, der parallel zur Hauptstraße verläuft. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Besucherparkplatz der Burgruine Arnstein. Von hier aus sind es nur wenige hundert Meter bis zur imposanten Ruine. Im Gegensatz zur Konradsburg, entspricht sie schon deutlich mehr der allgemeinen Vorstellung von einer mittelalterlichen Burg. Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen und den Ausblick genossen haben, geht es zurück zum Besucherparkplatz. Hier überqueren wir die Strasse und fahren auf einem Feldweg an einem größeren landwirschaftlichen Betrieb vorbei.

Bisongehege Als nächsten Ort erreichen wir Alterode. Die kleine Ortschaft verfügt über ein schönes Waldbad. Da wir bereits ziemlich genau die Hälfte der Tour absolviert haben, ist hier eine gute Gelegenheit für eine erste Einkehr in der Gaststätte am Waldbad oder im gegenüberliegenden Landgasthof zur Schlackenmühle. Alternativ kann man auch ein kurzes Stück weiterfahren und im Reit- und Sporthotel Nordmann in Stangerode einkehren. Der Weg dorthin führt direkt an dem Flüsschen Eine entlang. Nach dem Sporthotel beginnt der tierische Teil der Tour. Wir fahren an verschiedenen Gehegen des Wildpark Nordmann entlang. Hier kann man an den großzügigen, naturnahen Gehegen Naturrinderrassen wie Highlander, Galloway und Steppenrind beobachten. Das Highlight ist natürlich die größte Bisonherde Deutschlands. Der Wildpark bietet Safari Touren an und es gibt einen drei Kilometer langen Rundwanderweg.

Burg Falkenstein

Weil es aber auch noch eine weitere Burg zu entdecken gibt, machen wir uns bald wieder auf den Weg. Die Burg Falkenstein thront hoch über dem Selketal und vereinigt die besten Eigenschaften der bereits besuchten Burgen. Sie ist nämlich tatsächlich alt (erbaut zwischen 1120 und 1180) , entspricht dem perfekten Erscheinungsbild einer mittelalterlichen Burg und ist wunderbar erhalten. Die Burg beherbergt ein Museum und einen Falkenhof. Ein Highlight ist auch das angebotene Ritteressen. Im Herbst findet jedes Jahr ein Burgfest mit Ritterturnier statt. Damit haben wir die letzte Burg der Tour besichtigt und fahren eine steilen Singletrail hinab ins Selketal. Wer nicht geübt im Mountainbiken ist sollte hier etwas vorsichtiger fahren, denn der Weg ist teilweise etwas steinig. Wir folgen ein Stück dem schönen Selketal.

Kurz bevor wir das Selketal verlassen können Stempelsammler an der Schutzhütte am Mettenberg einen weiteren Stempel ergattern. Vom Selketal führt uns das “lange Tal” zur Hohen Warte. Dieser Abschnitt ist der letzte große Anstieg der Tour, deshalb hoffe ich, dass ihr meiner Empfehlung folgend etwas Restakku aufgespart habt. 🙂 

Der Aufstieg aus dem Selketal wird mit einem weiteren Stempel am Schirm belohnt.

Wir erreichen bald das Sternhaus. Ab hier kann man die Füsse hochlegen, denn die Tour führt ab jetzt fast nur noch bergab. Ein kleiner, unscheinbarer Trail führt vom Sternhaus in Richtung des Haltepunkts Haferfeld der Harzer Schmalspurbahn. Wir biegen allerdings vor dem Haltpunkt rechts ab auf den Weg zum Heiligen Teich. Von hier aus rollen wir entspannt zum Start- und Endpunkt der Tour, die Kuckucksuhr Gernrode.

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